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Ariane Epars befragt in ihren Arbeiten immer bestimmte Eigenschaften eines ihr zur Verfügung gestellten Raumes. In einem Interview beschreibt Ariane Epars ihre Vorgehensweise wie folgt: ‚Der Raum bleibt undefiniert in seinen Grenzen, solange ich mich nicht mit ihm befasse. Der Raum ist wie eine Art Behälter. Wenn ich anfange, in oder mit einem Raum zu arbeiten, begehe ich ihn, messe ihn aus, beschreibe ihn, informiere mich über seine Geschichte. Der Raum wird allmählich mit Worten definiert, diese Worte beginnen den Raum zu begrenzen und lassen ihn zu einem Ort werden.’ ( Ariane Epars im Gespräch mit Christian Gaenshirt, Berlin 1999.)

Dieser Vorgehensweise treu bleibend, untersuchte Ariane Epars das Verhältnis zwischen Architektur und Kunstschaffenden, zwischen dem Architekten und seiner Architektur, zwischen Behälter und Inhalt, zwischen Sicht- und Unsichtbarem, um in der Kunsthalle Bern ihre präzise Intervention zu erarbeiten und umzusetzen. Entstanden ist die ‚raumfüllende’ Arbeit mit dem Titel: Ost-Fassade, Tiefparterre (die Fassade nach innen stülpen, um den Ausstellungsraum zu leeren).

VITA BREVIS, ARS LONGA! Unter diesem Motto haben sich die verschiedensten in- und ausländischen Literaturschaffenden mit längeren und kürzeren Gedichten an der Finanzierung und somit an der Realisierung der Kunsthalle Bern beteiligt. Ariane Epars hat diese längst vergessene Publikation im Zuge ihrer intensiven Untersuchungen zur Ausstellung ent-deckt und das Motto durch ihre Einladungs- und Spielkarte zu neuem Leben erweckt.

1959 in Pompaples geboren, lebt Ariane Epars heute wieder am Genfersee. Ausbildung an der Ecole Supérieure d’Art Visuel in Genf. Verschiedene Stipendien (z.B. Eidgenössisches Stipendium für Kunst 1994, Artist in residence in der Chinati Foundation in Marfa, Texas 2003) und Auslandaufenthalte. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa und Übersee. Diverse Kunst am Bau-Projekte (u.a. Kantonsschule Wil/St.Gallen 2004).