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Archivgeschichten

mit Lucie Kolb (Künstlerin und Dozentin, Zürich)

Samstag, 29. September 2018, 10–13 Uhr 

Das Angebot der Archivgeschichten geht den möglichen Geschichten nach, die im reichhaltigen Archiv der 100-jährigen Kunsthalle Bern schlummern. Die Reihe lädt zum Erkunden ein. Was für Dokumente gibt es im Archiv und was können sie uns erzählen? Im Zentrum steht ein praxisnaher Umgang mit den Archivalien.

Lucie Kolb, Künstlerin und Dozentin, hat für die zweite Ausgabe der Archivgeschichten die Ausstellung Experiment F+F ausgewählt, die in der Kunsthalle Bern im Sommer 1970 gezeigt wurde. Die Ausstellung zielte auf eine Dokumentation des experimentellen Ansatzes der Klasse F+F („Farbe+Form“), die von 1965 bis zu ihrer Auflösung 1970 an der damaligen Zürcher Kunstgewerbeschule bestand und aus der 1971 die private F+F Schule für experimentelle Gestaltung hervorging.

Die Ausstellung, an der ehemalige Studierende und Dozierende beteiligt waren, versuchte das Thema der Kunstausbildung in den Ausstellungsraum zu bringen. Damit leistete sie einen Beitrag zu einer öffentlichen Diskussion über den Charakter von Kunstschulen. Diese Diskussion ist auch heute noch aktuell. Stehen in diesem Zusammenhang weiterhin nicht nur Lerninhalte sondern auch Fragen nach der Organisation, bzw. dem institutionellen Rahmen zur Debatte. Experiment F+F ist für die heutige Diskussion nicht zuletzt auch deshalb interessant, weil sie ein Verhältnis von Kunsthochschule und Ausstellungsbetrieb erprobt, das nicht auf dem Prinzip des Wettbewerbs beruht.

Gemeinsam werden wir uns im Workshop die entsprechenden Archivdokumente anschauen. Wie lässt sich das Ereignis auf der Grundlage der vorhandenen Quellen rekonstruieren und was sagen uns die unterschiedlichen Dokumente darüber hinaus zum Rahmen der angesprochenen Diskussion zum Zeitpunkt der Ausstellung?
Die Ergebnisse des Nachmittags münden in eine kleine Publikation, die Lucie Kolb verfasst und in der sie das zusammengestellte Material kontextualisiert. Die Publikation wird für alle zugänglich im Kunsthalle Bern Online Archiv veröffentlicht.

Das Angebot wird von Lucie Kolb und Julia Jost (Kunstvermittlung Kunsthalle Bern) geleitet. Es findet im Archiv der Kunsthalle Bern statt. Die Platzzahl ist daher beschränkt, bitte melden Sie sich unter info_at_kunsthalle-bern.ch an.
Preis, inkl. Eintritt in die aktuelle Ausstellung Harald Szeemann: Museum der Obsessionen und kleine Pausenverpflegung: 15 CHF.

Bild: Ausschnitt aus einem Zeitungsartikel des Tagesanzeigers vom 7. Juli 1970, Pressearchiv Kunsthalle Bern.