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Man betritt einen Raum, der am Boden und an den Wänden durch leuchtend rote Teppiche abgegrenzt ist. Unauffällige Durchgänge führen zum Rest des Gebäudes, das grösstenteils leer bleibt. Hat man die Teppichschwelle zu den übrigen Räumen durchschritten – dazu gehören die grossen Ausstellungssäle der Kunsthalle sowie das Untergeschoss – befindet man sich in einer Dämmerzone, The Twilight Zone.

Aus Lautsprechern ertönen überall Drones – ein Dröhnen jenseits der Wahrnehmungsgrenze, das, synthetisiert und in den hörbaren Bereich verstärkt, zu einer Komposition zusammengefügt wurde. Innerhalb des roten Raums schwankt die Dynamik, dahinter und im Untergeschoss wird das Summen von einer leeren Wand zur nächsten reflektiert, man ist hinter eine Kulisse getreten.

Delay Dust lädt dazu ein, mit allen Sinnen in ein Environment einzutauchen. Die einzelnen Bestandteile der Installation sind dabei technisch sehr einfach. Fast sieht es so aus, als würde man ein Modell der Ausstellung betreten, die man gerade im grossen Massstab betrachtet. Der Übergang von einer Erfahrungswelt in die nächste ist sowohl ein körperlicher als auch ein konzeptueller Vorgang. Es hängt davon ab, ob man die Ausstellung als eine Summe einzelner Teile wahrnimmt (die Drones, die Arbeit Gallery Bells, der rote Teppich, der Beitrag von Georgia Sagri usw.), gleichsam als Bühne für Elemente einer privaten Science-Fiction-Erzählung, oder ob man sie als abstrakte Schauarchitektur für eine Ausstellung sieht. Die Ausstellung ist das Medium; das Medium wird zur Form; die Form folgt den Konturen der Erinnerung an radikale Gesten der Vergangenheit.

Emanuel Rossetti, geboren 1987, lebt und arbeitet in Basel. Vergangene Ausstellungen (Auswahl): Brightest Day/ Darkest Night, Burning Bridges, New York; Drip Event, The Power Station, Dallas; Life & the Invitation& Vapour in Debri&, The Modern Institute, Glasgow; HAGGARD CARAVAN, The Hepworth Wakefield, Wakefield.

Die Kunsthalle Bern und der Künstler danken Lutz Eitel, Marco Papiro, Georgia Sagri, Yael Salomonowitz, Serigraphie Uldry, Anina Troesch, Jan Vorisek, Charles Wolfe, Dan Solbach und Michi Zaugg.

Diese Ausstellung wurde dank der grosszügigen Unterstützung von Kultur Stadt Bern, Burgergemeinde Bern und George Foundation Winterthur ermöglicht.

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