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Luigi Ontani
BernErmEtica
6. April – 27. Mai 2012
Eröffnung: Freitag, 5. April 2012 ab 18 Uhr
Der Italienische Künstler Luigi Ontani wurde 1943 in Montovolo di Grizzana Morandi, einem kleinen Dorf im Apennin, geboren. Mit Kunst kam er erstmals während seines Militärdienstes in Turin in Kontakt; hier besuchte er Museen und Galerien und war fasziniert vom avantgardistischen Kunstschaffen. Mitte der 1960er Jahre begann Ontanis künstlerische Tätigkeit, wobei er durch seine Verwendung von billigen Materialien und Alltagsobjekten zunächst der Bewegung der Arte Povera nahe stand. Ontani schlug jedoch bald künstlerisch selbständige Wege ein und schuf über die Jahre in einer Vielfalt an Medien und Ausdrucksformen einen umfangreichen Werkkörper jenseits der zeitgenössischen Strömungen. Eklektisch und innovativ verknüpft er Formen und Bildsprachen aus der Populär- und Hochkultur mit historischen oder literarischen Figuren und Motiven. Das Resultat ist ein höchst eigenständiges Universum voller Anspielungen, Kitsch und Theatralik, die Vision einer freien und verspielten Welt.
Ein zentrales Moment in Ontanis Werk ist die Präsenz des Künstlers selbst: Ontani ist Hauptakteur und Modell in einem Grossteil seiner Arbeiten. Er inszeniert sich fotografisch als Goethe oder heiliger Sebastian, verpasst den Skulpturen historischer Figuren wie Dante oder Rossini sein Konterfei oder tritt als Performance mit seinen Werken ins Zwiegespräch. Von Performance, Video, Fotografie, Malerei und Zeichnung bis hin zu Skulpturen aus Keramik, Holz und Papmaché arbeitet Ontani mit allen Medien, oftmals parallel zum gleichen Thema.
Kuratiert von Andrea Bellini