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Olivier Mosset wurde 1944 in Bern in der Schweiz geboren. Auf dieser biographischen Tatsache basiert eine neue Werkreihe, die der wichtige Schweizer Künstler in der Kunsthalle Bern ausstellen wird. Mosset wird in diesen Arbeiten seine frühesten Erinnerungen an die Stadt seiner Kindheit evozieren und in ästhetisierter Form an die Oberfläche bringen. Seit 1977 lebt Mosset in den USA; er ist heute in der Stadt Tucson in Arizona wohnhaft. 1962 zog er nach Frankreich und wurde für eine gewisse Zeit mit Daniel Buren, Niele Toroni und Michel Parmentier in Verbindung gebracht. Von Dezember 1966 bis Dezember 1967 brachten die genannten Künstler öffentlich ihr Bedürfnis zum Ausdruck, institutionelle Strukturen zu durchbrechen und etablierte künstlerische Modelle zu überwinden. Im gleichen Zeitraum malte Olivier Mosset verschiedene Bilder, auf denen jeweils derselbe schwarze Kreis auf weissem Grund im Zentrum eines 1×1 Meter grossen Quadrats zu sehen ist.

Zwischen 1966 und 1974 produzierte Mosset ungefähr zweihundert Gemälde von Kreisen. Die Bezüge zwischen den Farben, welche Mosset kreierte, führten ihn ab 1976 schrittweise zur monochromen Malerei. 1977 zog Mosset nach New York. Für die Biennale in Paris realisierte er ein Wandgemälde – durch eine rote Farbfläche waren Bleistiftstriche sichtbar; viele Rezipienten übersahen dies und bemerkten nur eine rote Wand. 1978 machte Mosset die Bekanntschaft von Marcia Hafif, mit der er eine Künstlergruppe gründete. Daraus resultierten die Ausstellungen New Abstraction (1983) und Radical Painting (1984).

Im Jahre 1986 beteiligte sich Mosset an der Ausstellung Tableaux Abstraits in der Villa Arson in Nizza. Im gleichen Jahr präsentierte er erstmals Gemälde mit Titeln. Obwohl er nie zur „Néo-Géo“-Bewegung gehörte, erhielt Mosset Beziehungen zu ihren Künstlern aufrecht, darunter Peter Halley, Helmut Federle und John Armleder. 1990 stellte Mosset im Schweizer Pavillon an der Biennale in Venedig aus. Olivier Mosset kollaborierte mit so verschiedenen Künstlern wie Andy Warhol und Steven Parrino (in der Pierre Huber Gallery in Genf), mit John Armleder, der ihn einlud, eine Skateboardrampe an der Lyon Biennale 1993 zu präsentieren, und mit Cady Noland im Migros Museum in Zürich 1999. Olivier Mosset realisierte auch ortsspezifische Kunstwerke und Skulpturen im öffentlichen Raum, beispielsweise in Neuchâtel und Biel.

1994 schuf er im Kunstmuseum von Sion eine Installation aus Karton, die in realistischem Massstab den von der Schweizer Armee im Zweiten Weltkrieg verwendeten Panzersperren nachempfunden war (diese wurden oft als „Toblerone“ bezeichnet).

2003 präsentierte Olivier Mosset eine zweiteilige Retrospektive im Kunstmuseum Lausanne und im Kunstmuseum St. Gallen.