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Ibu Silla – Ein Gespräch zwischen Olivia Abächerli & Bernhard Schär, moderiert von iLiana Fokianaki

Mittwoch, 11. September 2024, 17 Uhr 

Die Künstlerin Olivia Abächerli und der Historiker Bernhard C. Schär sind durch Abächerlis Werke um die verdrängte Geschichte von Ibu Silla verbunden. Das Gespräch, das von iLiana Fokianaki (Direktorin der Kunsthalle Bern) moderiert wird, beginnt mit Abächerlis Buch und wird dann anhand von Schärs umfangreichen wissenschaftlichen Recherchen weitergeführt.

Olivia Abächerli fand im Staatsarchiv Nidwalden die Tagebücher des Nidwaldner Söldners Louis Wyrsch, die der Historiker Bernhard C. Schär ausgegraben hatte. Ibu Silla, auch Johanna oder Belle genannt, war die Partnerin von Wyrsch, der im 19. Jahrhundert in holländischen Diensten auf Borneo stand. Während Wyrsch nach etwa 20 Jahren mit ihren gemeinsamen Kindern in die Schweiz zurückkehrte, blieb Ibu Silla in Borneo zurück oder kam nie in die Schweiz. In den Tagebüchern von Wyrsch sind alle Erwähnungen von Ibu Silla zensiert, ausgeschnitten oder geschwärzt. Abächerlis Arbeit stellt diese Auslassungen ins Zentrum und spekuliert über mögliche Biografien von Ibu Silla, um die dominanten, von weissen Männern geprägten Erzählungen herauszufordern und Platz für alternative, multiperspektivische Geschichten zu schaffen.

Gespräch in Englisch, freier Eintritt.
Das Buch Ibu Silla kann während der Veranstaltung erworben werden (CHF 28).

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Die Künstlerin Olivia Abächerli, 1992 in Stans geboren und in Kerns aufgewachsen, lebt in Bern. Sie absolvierte den Bachelor in Fine Arts an der Hochschule der Künste in Bern und den Master of Arts Practice am Dutch Art Institute in Arnhem. Abächerli erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Förderpreis des Aeschlimann Corti Stipendiums (2022, 2024). Sie ist Mitbegründerin des Kollektivs DUELL und organisiert seit 2021 FLINTA-Raves im queerfeministischen Raum der Reitschule Bern.

Bernhard C. Schär, Dr. phil., geboren 1975 in Pittsburgh (USA), ist Professor für Geschichte an der Universität Lausanne und Lehrbeauftragter der Fernuniversität Schweiz. Zwischen 2014 und 2019 war er Oberassistent an der ETH Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Globalgeschichte Europas und der Schweiz sowie der Geschichte des niederländischen Kolonialreichs in Südostasien.