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Vortrag von Beatrice von Bismarck (Kunsthistorikerin, Kuratorin, Leipzig)

When Attitudes Become Profession. Harald Szeemanns selbstreferenzielle Praxis

Freitag, 29. Juni 2018, 19 Uhr 

Zu den prominenten Charakteristika von Harald Szeemanns kuratorischer Praxis zählt ihre selbstreferentielle Struktur: Wiederholt arbeitete er mit Künstler*innen zusammen, die schon seit den späten 1960er Jahren zu einer Kern-Gruppe gehörten, und nicht nur einzelne Werke, sondern ganze Werkarrangements ziehen sich wie rote Fäden durch die Geschichte seiner Ausstellungen. Darüber hinaus praktizierte er von Anfang seiner Karriere an eine intensive Selbstdokumentation, sei es in Foto und Film oder durch Publikationen. Die Sorgfalt, mit der er den Auf- und Ausbau seines Archivs und dessen Nutzung betrieb, belegt schließlich zusätzlich die besondere Bedeutung, die er dem Potential der Selbstreferenz innerhalb seiner kuratorischen Praxis zuwies. Diese spezifische Anlage hatte Auswirkungen für die Bedeutungsproduktion in Szeemanns Ausstellungen, ganz wesentlich aber auch für die Ausprägung seiner beruflichen Rolle im Kunstfeld, der des freien Kurator.

Der Vortrag von Beatrice von Bismarck (Kunsthistorikerin, Kuratorin, Leipzig) findet im Rahmen der aktuellen Ausstellungen statt.