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Der Amerikaner Allan Kaprow (1927-2006) gilt als der Begründer des Happenings und als einer der progressivsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Für eine jüngere Künstlergeneration, die sich in besonderem Masse mit Happenings und Performancekunst auseinander setzt, ist Kaprow eine wesentliche Referenzfigur. Mit der Arbeit 18 happenings in 6 parts vollzog Kaprow 1959 als erster Künstler den Übergang zum Happening als einer performativen Kunstform, die keines künstlichen oder musealen Umfeldes mehr bedurfte, sondern im alltäglichen Leben angesiedelt war. Nicht passives Zuschauen, sondern aktive Teilnahme war gefordert. Die Mitwirkenden agierten anhand von Scores – Handlungsanleitungen, die Kaprow mal poetisch, mal detailliert beschreibend verfasste.

„people stand on bridges, on street corners, watch cars pass. after two hundred red ones, they leave.“
Ausschnitt aus dem Score zu self-service, 1966.

Die umfassende Auswahl an Werken aus mehr als fünfzig Jahren Kunstgeschichte besteht sowohl aus Malereien, Collagen und Assemblagen, die Kaprows Entwicklung von der Zweidimensionalität in den dreidimensionalen Raum verdeutlichen, als auch aus Scores, Dokumenten wie Fotografien und Videos und „re-inventions“ – Wiederausführungen verschiedener älterer Werke. Die Schau bietet damit nicht nur die einmalige Gelegenheit, die Happenings von Allan Kaprow neu zu erleben, sondern auch den Hintergrund seines facettenreichen Schaffens kennen zu lernen.
Die Ausstellung ist ein aktives Archiv, das eine intensive Auseinandersetzung mit dem Werk von Kaprow zulässt, Museum als Vermittlung – Museum as Mediation und zugleich eine Agentur für Aktion – Agency for Action, die die Möglichkeit bietet, Kaprows Happenings und Environments in neuen Versionen zu erleben.

Konzept: Eva Meyer-Hermann und Stephanie Rosenthal
Organisation: Haus der Kunst, München in Zusammenarbeit mit Van Abbemuseum, Eindhoven.
Die Vergänglichkeit ist eine wesentliche Eigenschaft des Happenings. Daher gehören die Scores neben Fotografien, Filmmaterial und Beschreibungen von Teilnehmern zu den wenigen Spuren, die heute von Kaprows Arbeiten erhalten sind. Es ist jedoch das Anliegen des Künstlers, dass sein Werk nicht als reine Dokumentation weiterbesteht, sondern in Form von neuen Versionen erlebt wird. Der Schwerpunkt der Schau liegt daher auf dem interaktiven Aspekt von Kaprows Werk: Happenings und sogenannte Environments werden im Rahmen der Ausstellung neu realisiert. Die Grundlage dafür bilden die Scores, wobei die kleineren Happenings auch von einzelnen Personen und Gruppen selbständig durchgeführt werden können. Alle Aktionen werden dokumentiert und in Form von Fotografien, Videoaufzeichnungen und Erfahrungsberichten in die Präsentation integriert.

Lust auf ein Happening?

Unter www.kaprow.org ( für Bern noch nicht aufgeschaltet) können Sie sich für die Teilnahme an folgenden Aktivitäten zur Ausstellung registrieren lassen und Bilder von selbst durchgeführten Happenings uploaden.
Dienstag, 29. Mai – Freitag 1. Juni
Moving ( Details auf Anfrage bei moving2007_at_gmx.ch)
Impressionen
Freitag, 1. Juni, während der Eröffnung
Level / Making Faces

Samstag, 2. Juni, 14.00 Uhr
Pose

Mittwoch, 6. Juni, 14.00 Uhr
Pose

Samstag, 9. Juni, 14.00 Uhr
Taking a shoe for a walk

Donnerstag, 14. Juni, 18.00 Uhr
Fall

Freitag, 15. Juni, 18.00 Uhr
Meteorology
(nur bei Regenwetter, sonst Pose)
Donnerstag, 12. Juli, 18.00 Uhr
Wink

Freitag, 13. Juli, 14.00 Uhr
Fall

Samstag, 14. Juli, 11.00 Uhr
Meteorology
(nur bei Regenwetter, sonst Pose)

Samstag, 25. August, 14.00 Uhr
Drag

Sonntag, 26. August, 11.00 Uhr
Taking a shoe for a walk

Dank an:
Allan Kaprow Estate, The Getty Research Institute Los Angeles California, Hauser & Wirth Zürich London.

Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt von:
Stadt und Kanton Bern, Mäzene des Club 15, Stanley Thomas Johnson Stiftung, anonyme Mäzene.

Das Aktivitäten- und Veranstaltungsprogramm wird gefördert durch Burgergemeinde Bern, Migros Kulturprozent, Kultur Stadt Bern, Neogard AG, Mondriaan Foundation, Flämische Gemeinschaft und massgebend unterstützt durch den Kulturpreis der Burgergemeinde Bern.